SWR kritisiert Aktualisierungsdekret zur Steuerbegünstigung
Für 2012 Steuervorteil um die Hälft reduziert. Weitere Reduzierung im Jahr 2013.
„Gut Ding braucht Weile“, könnte man meinen. Mit rund fünf monatiger Verspätung wurde zwar das Aktualisierungsdekret zur Steuerbegünstigung auf produktivitäts- und leistungssteigernde Lohnelemente endlich unterzeichnet und im Amtsblatt vom 30. Mai 2012 veröffentlicht, die Maßnahme ist aber eindeutig zu schwach.
Bereits im Jänner haben die Sozialpartner in Südtirol durch die Unterzeichnung eines Rahmenabkommens die Voraussetzungen geschaffen, damit auch im Jahr 2012 die Anwendung des begünstigten Steuersatzes von 10% auf produktivitäts- und leistungssteigernde Lohnelemente (z.B. Überstunden-Entlohnungen, Zulagen für Schicht- und Nachtarbeit) garantiert ist. „Mit rund fünf monatiger Verspätung hat nun der Staat endlich das entsprechende Dekret erlassen, das die Einkommensgrenze für die Steuerbegünstigung und den Höchstbetrag, auf den die Begünstigung der Ersatzsteuer angewandt wird, festsetzt“, erklärt SWR-Präsidenten Christof Oberrauch. „Angesichts dieser enormen Verzögerung, die zudem für viel Verunsicherung gesorgt hat, da die Arbeitgeber die Anwendung des begünstigten Steuersatzes entweder aussetzen mussten oder noch gar nicht angewandt haben, hätten wir uns mehr erwartet“, zeigt sich der SWR-Präsident unzufrieden. „Es ist unverständlich, wieso in Zeiten, in denen der Staat dringend Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und der Kaufkraft der Familien ergreifen müsste, derart schwache Signale gesetzt werden“, so Oberrauch weiter.