Spektakuläre Hochtechnologie in Südtirol

SWR-Bezirk Bozen/Unterland besichtigt Firma Microgate

Im Bild (v.l.n.r.): Michael Pfeifer, Roberto Biasi, Christoph Widmann, SWR-Bezirkspräsident Andreas Widmann, Vinicio Biasi, Franco Mich, Nadia Zandanel, Irene Huez, Landesrat Thomas Widmann, Alex Caramaschi

Auch wenn sie in der öffentlichen Wahrnehmung kaum präsent sind, gibt es sie, die High-Tech Betriebe in Südtirol. Sie arbeiten in Nischen, bedienen Märkte auf der ganzen Welt und schlagen sich in Zeiten der Krise besonders gut. Ein Grund für den Südtiroler Wirtschaftsring Bezirk Bozen/Unterland einen solchen High-Tech Betrieb zu besichtigen, der trotz der Erfolge genau wie andere Betriebe in Südtirol mit Wettbewerbsnachteilen kämpft.

Am Donnerstag, den 4. Juli 2013, veranstaltete der SWR-Bezirk Bozen/Unterland unter dem Motto „Hochtechnologie in Südtirol“ eine Firmenbesichtigung. Gemeinsam mit Wirtschaftslandesrat Thomas Widmann besuchte eine Delegation von Unternehmerinnen und Unternehmer die Firma Microgate in Bozen Süd. Die Gebrüder Vinicio und Roberto Biasi gaben den Besuchern Einblicke in einen Betrieb, der 1989 aus Leidenschaft zum Sport und zur Technik in einem Dachboden in Bozen seine ersten Gehversuche machte. Ihre Vision, die Zeit mit maximaler Genauigkeit zu erfassen, um präzise Messungen für den Sport zu ermöglichen, hatte Erfolg. Heute setzen Unternehmen und Sportverbände auf die Technologie aus Bozen, die bei internationalen Spitzenwettkämpfen zum Einsatz kommt. Doch damit nicht genug. Der Betrieb hat seine Geschäftsfelder bald erweitert. Neben Zeitmesssystemen entwickelt und verkauft Microgate Analysesysteme mit denen die Fitness von Athleten auf genaueste Weise gemessen und bewertet wird und die heute weltweit Standard im Profisport sind. Damit schaffte Microgate auch den Sprung in den medizinisch-rehabilitativen Bereich. Mit optischen Vermessungssystemen werden die Bewegungen von Patienten nach Verletzungen analysiert und auf Grund der Daten können dann spezifische Rehabilitierungsmaßnahmen ergriffen und die Ergebnisse überprüft werden. Besonders fasziniert zeigte sich die Unternehmerdelegation vom weiteren Standbein der Bozner Firma. Zur Kernkompetenz des Unternehmens gehört nämlich die Entwicklung hochsensibler System für die adaptive Optik für die Weltraumforschung. Die Microgate-Technologie wird heute bei den größten Teleskopen der Welt eingesetzt und korrigiert dort optische Effekte, die entstehen, wenn das Licht auf die Atmosphäre trifft. Microgate besitzt bei dieser Technik derzeit einen enormen technologischen Vorsprung vor allen weltweiten Mitbewerbern und ist aktuell bei internationalen Großprojekten involviert, wie etwa dem Extremely Large Telescope (ELT) der Europäischen Südsternwarte (ESO).
Neben den genannten Geschäftsfeldern kümmert sich die Microgate-Unternehmenstochter „Micro Photo Devices“, die die Firma zusammen mit der technischen Universität in Mailand betreibt, um die Photonentechnologie. Zu den Entwicklungen gehören sogenannte Einzelphotonenzähler mit Anwendung in der quantenphysikalischen Grundlagenforschung.
Wettbewerbsnachteile
Trotz der internationalen Erfolge kämpft das Unternehmen aber mit Wettbewerbsnachteilen, wie sie auch andere Betriebe in Südtirol haben, wie etwa mit dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und den langen Verfahrenszeiten bei der Zuweisung von Baugrund. „Die Südtiroler sind die besten Mitarbeiter, genau, ziel- und lösungsorientiert sowie zuverlässig“, loben die beiden Firmenchefs. „Das Problem ist aber, dass es einen Mangel an Absolventen technischer Oberschulen und Ingenieuren gibt, mit der Folge, dass Technologiebetriebe keine Mitarbeiter finden“, so die Gebrüder Biasi. SWR-Bezirkspräsident Andreas Widmann plädierte dafür, „dass die Schüler nicht am Arbeitsmarkt vorbei ausgebildet werden dürfen und dass die Schulen aller Stufen sowie die Berufsberatung stärker für eine technologische Ausbildung und für praktische Berufe sensibilisieren sollen.
Was hingen die langen Verfahrenszeiten bei der Zuweisung von Baugründen betrifft, informierte Landesrat Thomas Widmann, dass die Gewerbegebietsreform Abhilfe schaffen wird. „Die Ansiedlung auf Gewerbeland wird damit nicht mehr Jahre, sondern nur mehr wenige Monate in Anspruch nehmen“, so Widmann, der dafür Zuspruch von den anwesenden Unternehmern erhielt.

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Author: SWR