Wirtschaft begrüßt das Konzept eines Ganzjahreskindergartens von Landesrat Philipp Achammer

SWR-Präsident Federico Giudiceandrea: „Die Südtiroler Familien brauchen endlich mehr Planbarkeit und Kontinuität bei der Kinderbetreuung in den Sommermonaten.  Damit entlastet man nicht nur die Familien, sondern auch die Betriebe, welche händeringend nach Arbeitskräften suchen.

Als man in der Nachbarprovinz Trentino vor einigen Monaten mit dem Konzept einer Kindergartenverlängerung aufhorchen ließ, wurden in Südtirol die Stimmen laut, dass man auch hierzulande eine bessere Regelung der Kinderbetreuung für die Sommermonate benötige. Seit Jahren kämpfen diverse Familienverbände für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zuletzt hat sich auch der Südtiroler Wirtschaftsring dieser Allianz angeschlossen und gemeinsam mit der Allianz für Familie und dem Katholischen Familienverband ein Positionspapier zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf verfasst. Denn das Thema betrifft natürlich auch die Wirtschaft, welche händeringend nach Arbeitskräften sucht und dabei auch auf Eltern angewiesen ist. Diese würden zwar gerne oft mehr arbeiten, aber aufgrund der mangelnden Planbarkeit und Kontinuität der Bildungs- und Betreuungsangebote, sind sie dazu oft schlichtweg nicht in der Lage.

Daher zeigte sich der Südtiroler Wirtschaftsring erfreut darüber, dass nun von Landesrat Philipp Achammer, welcher zugleich Wirtschafts- als auch Bildungslandesrat ist, kürzlich ein Konzept für einen Ganzjahreskindergarten ausgearbeitet wurde. Das Konzept sieht vor, dass in den Sommerwochen (Mitte Juni bis Mitte August) verlässliche und flächendeckende Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren angeboten werden, damit die Eltern möglichst planbar der eigenen Arbeitstätigkeit nachkommen können.  Im Sinne der Qualitätssicherung und Kontinuität ist als Standort für das Angebot jeweils ein Kindergarten in einem (noch festzulegenden) Einzugsgebiet vorgesehen. Um dieses Konzept auch für das Kindergartenpersonal schmackhaft zu machen, sieht man vor, dass die pädagogischen Fachkräfte ihren Stundenplan auf freiwilliger Basis umverteilen können bzw. um eine zusätzliche Beauftragung ansuchen können, um damit einen Zusatzverdienst zu ermöglichen. So soll es z.B. möglich sein, einen Teil der wöchentlichen Dienstverpflichtung zu reduzieren und dafür in den Sommerwochen mehr zu arbeiten oder aber während des Kindergartenjahres 1-3 Wochen Urlaub zu nehmen und im Gegenzug in den Sommerwochen Dienst zu leisten. Zusätzlich will man mit externen Anbietern (Vereine, Sozialgenossenschaften, Jugenddienste) zusammenarbeiten, damit man beim Personal flexibler ist.

„Die Wirtschaft begrüßt dieses Konzept eines Ganzjahreskindergartens sehr. Es garantiert den Familien eine gewisse Kontinuität und somit eine bessere Planbarkeit bei der Betreuung ihrer Kinder in den Sommermonaten und berücksichtigt auf der anderen Seite die Bedürfnisse der Kindegartenbelegschaft. Eine Win-win Situation für Familien, Kindergartenpersonal und Wirtschaft. Denn in der Wirtschaft sind wir natürlich froh, wenn durch die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Zugang zur Arbeit für Familien erleichtert wird“, so Federico Giudiceandrea, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings.

Author: SWR